Das erste Zitat der neuen, regelmäßigen Bilder- und Wortserie »Zitaträtsel« bezieht sich auf die Elementartheorie im »Ritter Veit«.¹
Gestrandet auf den Wellen meines Tosens,
Vom Wasser mehr als von der Luft betrogen.
(Der Ritter Veit vom Veitenstein, V. 7646 f.)
Fragestellung: Was drücken die Verse aus? Welche Gegensätze zeigen sich? Wie muss eines Menschen Gemütszustand sein, um solch einen elementarischen Wirrwarr auszuspotzen?
Antwortmöglichkeit: Das Verspaar verkörpert freilich den Gegensatz von Ruhe & Bewegung (Gestrandet <··> Wellen / Tosen), wie es auch die aus der Elementartheorie des Werkes hervorgehende Elementzuschreibung augenscheinlich konterkariert, um so des Sprechers (Ritter Veit) Entwicklung und Selbstreflexion auszudrücken. Das Bild eines auf tosenden Wellen bzw. den Wellen des Tosens Strandenden mag sich ob seiner Widersprüchlichkeit zwar im Geiste nur vage einprägen, rührt dafür jedoch das Eingeweide umso ungehaltener.
Nun bleibt nur noch zu klären, ob der Ritter Veit in diesem Augenblick (III,2) tatsächlich wahnsinnig geworden oder des »Universums fordernd Urmacht« (V. 8098) und «des Kosmos innerste[m] Geständnis« (V. 8100) näher als jemals zuvor gekommen ist…
Vielleicht wisst ihr ja mehr…
Euer Sascha Wiener
¹vgl. hierzu insb.: I,2 / I,3 / I,4 / II,4 / III,1 / III,2 / V,2